Dankesworte an den Bundestagabgeordneten / 19.01.2023

Hochverehrte, sehr geehrte Damen und Herren des Deutschen Bundestags,
im Namen des Kongresses der Ezidischen (Jesidischen) Nation möchten wir uns aufrichtig für die
Anerkennung des Völkermordes an unserem Volk, den Eziden (Jesiden), bedanken, die am 19.
Januar 2023 in der Deutschen Bundestag verabschiedet wurde.
Dies war ein langjähriges Ziel unseres Kongresses und wir sind uns sicher, dass diese
Anerkennung dazu beitragen wird, dass das Verbrechen, die an unserem Volk begangen
wurden, endlich verfolgt und geahndet wird.

Als nächstes werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass die Eziden (Jesiden) als
eigenständiges Volk anerkannt werden. Wir hoffen, dass auch hier der Deutsche
Bundestag uns unterstützen wird.

Wir möchten uns nochmal für das entgegengebrachte Vertrauen ausdrücklich und von
Herzen bedanken.

Mit freundlichen Grüßen
Der Vereinsvorstand

Diskrepanz: Bestimmung von Hazim Tahsin Beg als Mir durch die Demokratische Partei Kurdistans (PDK)

Seit Mitte 2019 ist der Mir nicht im Sinne eines religiösen Würdenträgers aktiv, sondern vielmehr politisch aktiv, d.h. er vertritt die Interessen der kurdischen Partei/ kurdischen Regierung (PDK – Demokratische Partei Kurdistans), die unter der Federführung des Barzani Clans agiert und geleitet wird.

Mehrere Sitzungen und Beratungen im Kongress haben dazu geführt, dass Herr Hazim Tahsin Said Ali Beg seinen Aufgaben nicht gerecht wird. Diesbezüglich soll er zur Rechenschaft gezogen werden. Hierbei erfolgten Beratungen mit dem Vorstand und anonyme Befragungen unter den Eziden, die sowohl unsere Beobachtungen als auch unsere Befürchtungen bestätigen. Als Folge hierauf akzeptieren und respektieren wir (Kongress der Ezidischen Nation) im Namen der Eziden  Hazim Tahsin Said Ali Beg als Mir nicht an. Er ist Mitglied der PDK, was er auch permanent stolz repräsentiert. Er definiert das Ezidische Volk nicht als solches und distanziert sich so vom Kern unseres Volkes ab. Seine Haltung wird gerade deshalb deutlich, weil er in öffentlichen Auftritten und bei Stellungnahmen zu bestimmten Themen im Sinne der PDK argumentiert und dies auch propagiert.  

Ferner wünschen und fordern wir eine Ablehnung von Hazim Tahsin Said Ali Beg durch die unterschiedlichen öffentlichen Organisationen und Behörden, da eine andere Haltung den Interessen der breiten Ezidischen Bevölkerung widerspricht. Die Wahl von Hazim Tahsin Said Ali

Beg erfolgte nicht auf demokratische Weise, sondern in Form von Vetternwirtschaft sowie durch Gewaltanwendung. Die Scheinwahl wurde 2019 letztendlich durch die Ernennung von Hazim Tahsin Said Ali Beg deutlich.

Wir, der Kongress der Ezidischen Nation, verdeutlichen an dieser Stelle erneut die Ablehnung von Vetternwirtschaft und Unterdrückung. Das Ziel ist der Aufbau eines freiheitlich-demokratischen Systems für das Ezidische Volk.

Mit diesem Schreiben richten wir einen dringenden Appell an alle öffentlichen Organisationen und

Behörden, Hazim Tahsin Said Ali Beg als Ezidischen Mir abzulehnen, da die kurdische Autonomieregierung ihn als Handlanger für ihre Interessen und Ziele einsetzt. 

Dies ist in jeglicher Hinsicht ein Hochverrat an das Ezidische Volk.

Statement Regarding Kurdish Dictatorship and Foreign Domination over the Yezidi Nation

This statement is based on results that are supported with absolute majority within the Yezidi
nation.
First of all, it should be mentioned that the Congress of Yezidis worldwide has launched a
survey within the Yezidi nation including its members and with over 40 cooperative
associations and organizations regarding ethnicity and mother tongue. The concerned
people identify themselves as Yezidis regarding their ethnicity and consider their mother
tongue as Yezidi.
It is fundamental to mention that the Yezidi nation will make use of existing democratic
means to make use of the existing humanitarian rights that are denied to them regarding
ethnicity and mother tongue.
It is clear at this point that the Yezidis, who define themselves ethnically as a distinct group,
are experiencing worldwide assimilation and state ignorance.
The extent to which Kurdish tyranny and its string-pullers oppress and tyrannize the Yezidi
nation becomes repeatedly clear.
This happens mainly in the Kurdish autonomous region within Iraq and beyond its national
borders.
Hazim Beg and Ali Elias were not elected by the Yezidi nation as their representatives (Mir
and Baba Shaykh), but were appointed on behalf of the autonomous Kurdish regional
government, which the Yezidis inside and outside Iraq do not accept and respect.
It is expressed to point out that the Congress of Yezidis worldwide through 40 cooperative
associations and organizations neither tolerates nor accepts the Kurdish political
instrumentalization of Yezidis.
Due to the Kurdish history along the practice of Yezidi genocides, we call on you to politically
recognize the genocide of 03. 08. 2012 in Shingal-Iraq.
At the same time, we call on you to protect and politically recognize the Yezidi nation with its
own Yezidi mother tongue from an existential threat.
Note:
We expressly point out that neither natural nor legal persons who do not identify with the
Yezidi Nation have any right and authority to represent the Yezidi Nation.

Stellungsnahme bezüglich der kurdischen Diktatur und Fremdbestimmung über die ezidische Nation

Diese Stellungnahme beruht auf Ergebnisse, die mit absoluter Mehrheit innerhalb der ezidischen Nation
unterstützt wird.
Zunächst ist zu erwähnen, dass der Kongress der Eziden weltweit eine Umfrage innerhalb der ezidischen
Nation inklusive ihrer Mitglieder und mit über 40 kooperativen Vereinen und Organisationen bezüglich der
Volkszugehörigkeit und Muttersprache gestartet hat. Die Betroffenen identifizieren sich bezüglich ihrer
Volkszugehörigkeit als Eziden und betrachten ihre Muttersprache als ezidisch.
Grundlegend ist zu erwähnen, dass das ezidische Nation von vorhanden demokratischen Mitteln Gebrauch
machen wird, um von den bestehenden humanitären Rechten, die ihnen bezüglich der Volkszugehörigkeit und
Muttersprache verweigert werden, Gebrauch zu machen.
Deutlich ist an dieser Stelle, dass die Eziden, die sich ethnisch als eigenständige Gruppe definieren, weltweite
Assimilation und staatliche institutionelle Ignoranz erfahren.
Es wird wiederholt deutlich, inwiefern die kurdische Tyrannei und ihre Strippenzieher die ezidische Nation
unterdrücken und tyrannisieren.
Dies geschieht vor allem in der kurdischen-autonomen Region innerhalb des Iraks und über dessen
Staatsgrenzen hinweg.
Hazim Beg und Ali Elias wurden nicht von der ezidische Nation zu ihren Vertreter (Mir, Baba Sheikh) gewählt,
sondern im Namen der autonomen-kurdischen Regionalregierung bestimmt worden, was die Eziden im und
außerhalb des Iraks nicht akzeptieren und respektieren.
Es ist ausdrucklich darauf hinzuweisen, dass der Kongress der Eziden weltweit mit über 40 kooperativen
Vereinen und Organisationen die kurdische Politische Instrumentalisierung ezidischer Humaner Rechte weder
duldet noch akzeptiert.
Aufgrund der kurdischen Geschichte entlang der Ausübung ezidischer Völkermorde,fordern wir Sie dazu auf
den Völkermord von 03.08.2014 in Shingal-Irak politisch anzuerkennen.
Gleichzeitig fordern wir Sie auf die ezidische Nation mit ihrer eigenen ezidischen Muttersprache vor einer
Existenzbedrohung zu beschützen und politisch anzuerkennen.


Hinweis:
Wir weisen ausdrücklich daraufhin, dass weder natürliche noch juristische Personen,
welche sich nicht mit der Ezidischen Nation identifizieren, kein Recht und Autorität besitzen,
die Ezidische Nation zu vertreten und zu repräsentieren.

Folgendes beweist, dass die Eziden eine ethnische Gruppe sind

 Im Feld der Ethnologie war ursprünglich primär begrifflich von “Völkern“ die Rede, was sich infolge der Arbeit des (einflussreichenden) Ethnologen Shirokogoroff veränderte, da man nun, seit den 1920er Jahren, begrifflich das Wort “Ethnos“ (Synonym für “Volk“) verwendete. Im deutschsprachigen Raum hat seit den 1950er Jahren der Ausdruck “ethnische Gruppe“ Wörter wie beispielsweise “Volk“ ersetzt (Beer, 2019). “Ethnie“ kann als eine überwiegend endogame familienübergreifende Gemeinschaft definiert werden, deren Mitglieder in der gegenseitigen Abgrenzung von anderen Menschen eine gemeinsame Abstammung, eine gemeinsame Geschichte und meist einen gemeinsamen Kanon an Werten und Normen teilen. Bei Endogamie (Binnenheirat) werden Heiratspartner überwiegend innerhalb dieser Gemeinschaft gesucht (Beer,2019). Hervorzuheben aus dieser Definition ist an dieser Stelle, dass in der Endogamie die Heiratspartner hauptsächlich innerhalb der eigenen ethnischen Gruppe ausgewählt werden, was anscheinend für alle global existierenden Ethnien gilt außer bei den Eziden, wo der Aspekt “Binnenheirat“ unter dem Deckmantel der Religion formuliert wird (Stichwort: “Strenge religiöse Heiratsregeln bei den Eziden“). Ob dieses Phänomen legitim ist und was die tatsächlichen Gründe hierfür sind, wird im späteren Verlauf erläutert.Alenfelder (2019) sagt, dass unter dem Begriff “Ethnie“ eine Menschengruppe zu verstehen ist, die durch gemeinsame Eigenschaften, wie beispielsweise Sprache, Kultur und Gebräuche verbunden ist. Der Begriff Ethnie habe nach Schmitt (2019) eine gemeinsame Geschichte, Kultur und die Verbindung zu einem bestimmten Territorium. Weiter zählt er ein Gemeinschaftsgefühl beziehungsweise “einem Gefühl der solidarischen Gemeinsamkeit für eine bestimmbare Population von Menschen“ auf, wozu eine gemeinsame Sprache gehöre (Schmitt, 2019). Zusammenfassend und grundlegend kann gesagt werden, dass eine Ethnie grob aus einer Gruppe mit einer gemeinsamen Sprache, Kultur und Bräuche, Geschichte und gemeinsame Herkunft besteht, wenn wir die Kernaussagen der bisher vorgestellten Definitionen zusammenfassen. Weiter wird nach Alenfelder (2019) das Solidaritätsgefühl beziehungsweise Gemeinschaftsgefühl genannt, dass in Anlehnung an gesellschaftliche Vielfalt und dem individuell ausgeprägten sozialen Hintergrund von Menschen und/oder individuelle Lebenswelten und Praktiken, wie beispielsweise ideologische und politische Einstellungen, in der folgenden Erläuterung außen vor lassen werden, da unter Betrachtung dieses Aspektes es durch die Reihen hindurch scheitern würde eine Ethnie als Kollektiv zu untersuchen, wenn es um eine Untersuchung im Hinblick auf eine ethnische Einkategorisierung geht. Aus den vorgestellten Definitionen werden einzelne Begrifflichkeiten, die für eine ethnische Einkategorisierung von großer Bedeutung sein sollten, aufgezählt und erläutert.Erkenntnis: Aus Definitionen bezüglich einer ethnischen Gruppe kann keine Assoziation zur Religion erkannt werden, was damit zusammenhängt, dass Religion seinen eigenen Bereich hat.Weiter werden die oben erkannten Begrifflichkeiten in Bezug auf eine Ethnie einzeln erwähnen und am Beispiel der Eziden erläutern.

Kultur:

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass Kultur die Gestaltung des Zusammenlebens zwischen Menschen meint (Pawlak (2019), wie die Eziden untereinander leben und nicht-Eziden begegnen. Um den Begriff näher betrachten zu können, erscheint es zunächst notwendig diesen mit Stichpunkten zu füllen, um feststellen zu können, ob die “Art und Weise der Lebenspraktiken“ ezidisch oder “nicht-ezidisch (und somit kurdisch“) geprägt ist. In Anlehnung an Begriffe wie Heirat und Heiratsbräuche würde in Deutschland nie jemand auf die Idee kommen -so die Behauptung-, dass der Junggesellenabschied, die Blumenkinder auf der Hochzeit, „Die Braut über die Schwelle tragen“ und “Reis werfen“ (eines der ältesten deutschen Hochzeitsbräuche) religiöse Verbindungen haben. Interessant ist es an dieser Stelle, wenn es um die Eziden geht. Unter den Namen “Eziden“ werden in literarischen Werken alle folgenden Heiratsbräuche unter dem Deckmantel der Religion vermittelt (Stichwort: “Religiöse Heiratsregeln bei der den Eziden“). Nicht selten wurden in der Vergangenheit hierzu überwiegend negative Assoziationen genannt, was sich an Begriffen wie “Ehrenmorde“ zeigt, was an dieser Stelle nicht selten auf die Religion einer Gemeinschaft zurückgeführt wurde. Fragt man die Betroffenen, in welcher mündlich überlieferten religiösen Passade dieses (die Legitimation des Todes in der Religion) genannt wird, wird es darauf keine adäquate Antwort geben. Sollte dieses mit der Religion legitimiert werden, weil man als Täter vermeintlich sehr religiös war, dann sollte im gleichen Atemzug nach dem Glaubensbekenntnis gefragt werden, das in der Regel nicht zu nennen ist beziehungsweise in Anlehnung des Unwissens bezüglich Religion nicht genannt werden kann. Infolge der kritischen Fragen an Täter würde der Versuch, sein Verhalten mit einer angeblich zum Tode aufgerufenen Religion, zu legitimieren scheitern, was in der Vergangenheit (auch von Außenstehenden) leider nicht der Regelfall war. Hier wäre es notwendig gewesen Mythen auf dem Grund zu gehen und nicht weiterhin Mythen zu reproduzieren. Verhalten einzelner Menschen unabhängig vom Sozialen Hintergrund (wie beispielsweise race, class body und gender) auf die Religion oder Ethnie zurückzuführen, zeigt stigmatisierende und diskriminierende Züge. Daher werden wir in diesem Abschnitt den objektiven Versuch wagen, den Kulturbegriff im Kontext der Heiratsbräuche zu untersuchen. Wie bereits erwähnt gibt es deutsche Bräuche, die fernab von Religion, auf deutschen Hochzeiten praktiziert werden. Bei Eziden sind hierbei folgende Beispiele zu nennen:

“Abholung der Ehefrau aus ihrem Elternhaus vom Ehemann“, 

seitens des Mannes -infolge einer “Kennenlernphase“ mit der zukünftigen Ehefrau“ die Möglichkeit mit Eltern und Zeugen das Elternhaus der zukünftigen Ehefrau zu besuchen, um den Wunsch einer Heirat mit Tochter der Familie der zukünftigen Ehefrau mitzuteilen 

ODER die Möglichkeit mit Ehefrau “durchzubrennen“. An dieser Stelle ist anzumerken, dass die Möglichkeit mit der Geliebten “durchzubrennen“ ,ohne die Sichtweise und Haltung der Eltern zu berücksichtigen, verhältnismäßig mehr als erwartet in Anspruch genommen wurde, auch im aktuell fremdbesetzten Heimatland der Eziden. 

Nicht selten gibt es am Hochzeitstag einen mit unter anderem Süßigkeiten beschmückten Baum (“dara mraza“), der Glück für das Brautpaar symbolisieren soll. In den Heimatländern der Eziden wurde diese Tradition intensiver gelebt, während diese heute vor allem im Westen unterschiedlich gehandhabt wird. Im postsowjetischen Raum, wie beispielweise Armenien oder Georgien, wird unter Eziden dieses Heiratsritual verhältnismäßig intensiver praktiziert. 

Mit dem “Heiratsauto“ angekommen im Hochzeitssaal, öffnet traditionell der Ehemann seiner Ehefrau die Autotür, sodass sie anschließend aussteigt. Auf dem Weg in Richtung Hochzeitssaaleingangstür wirft die Ehefrau eine häufig aus Ton gebaute ovale Kugel mit Geld und Süßigkeiten auf den Fußboden, was beim erfolgreichen Auseinanderfallen Glück für die Ehe verspricht. Selbstverständlich spricht während oder nach der Hochzeit eine Person (in der Regel ein Ehepaar) mit dem Brautpaar. In dem Gespräch wird das Brautpaar verbal auf eheliche Herausforderungen beraten und vorbereitet.

Bei einer Ezidischen Beerdigung wird der/die Verstorbene umwickelt von einem weißen Leichentuch (“kefen“) in den Sack gelegt und beerdigt. Vorher und nachher wird in der Regel insgesamt über drei oder sieben Tage häufig in einem angemieteten Saal gemeinsam getrauert. Durchgehend werden Essen und Trinken angeboten. Eine traditionell und sehr zeitintensive ezidische Beerdigung auf die Religion zu reduzieren, würde an dieser Stelle für eine realitätsferne konstruiert real nichtexistierende Gegebenheit sprechen, da während der Beerdigung in der Regel maximal wenige Minuten entlang von religiösen Gebeten (Dua) und Hymnen (Qawl) gebetet wird. Objektiv ist auf einer drei oder sieben tägigen ezidischen Beerdigung der Anteil an kulturellen Praktiken (Verteilung von Getränken und Essen entlang einer grundlegenden Gastfreundlichkeit) weit höher als der tatsächlich praktizierte religiöse Teil, was in der Regel von einer Person durchgeführt wird, während die anderen nicht nachahmen, sondern teils zuhören und sich teils weiter um die vielen Gäste kümmern. Um hier ein Beispiel bezüglich unserer grundlegenden Fragestellung (Ethnie versus Religiöse Gruppe) zu nennen, werden wir einen kurzen gedanklichen Schlenker in die Religionspraktiken des Islams oder Christentum während einer Beerdigung machen. Hier ist zweifelslos zu beobachten, dass bei der Rede eines Imams oder Priesters die Anwesenden die religiösen Praktiken teils nachsprechen und/oder nachahmen, was ein Unterschied wie “Tag und Nacht“ zur bereits beschriebenen Ezidischen Community ist. Um den kulturellen Begriff gehaltsvoller mit Inhalt zu füllen, werden wir auf das Neujahresfest eingehen, das weltweit mit Beendigung des letzten Dezembertages eines Jahres gefeiert wird, wo selbstverständlich die Eziden (mit)feiern. Allerdings würde an dieser Stelle nie jemand den Versuch wagen Silvester als religiösen Anlass zu deuten. Warum sollte dieses an dieser Stelle bei den Eziden -die ihr Neujahresfest im April feiern- anders sein?! Eziden wird nämlich, teils selbstverschuldet, unterstellt, dass ihr Neujahresfest religiös bedingt ist, was fernab jeglicher ezidischer Alltagsrealität ist. Sicherlich enthält das ezidische Neujahresfest einen verhältnismäßig kleinen religiös praktischen Anteil, ist aber wie bei der Gesamtbevölkerung als “kulturelles“ Fest einzukategorisieren. Interessant sollte an dieser Stelle ein gedanklicher Schlenker in die Zeit der Sumerer gemacht werden, die ebenso das Neujahresfest im April gefeiert haben und nicht als religiöse Gruppe verstanden werden.