Êzdîkî – die Sprache der Êzîden?

Georgien, 1950

 “Die Eziden aber bezeichnen ihre Sprache als «zyman e ezda» (die Sprache der Eziden)”, Ernest Chantre in „Notes ethnologiques sur les Yésidi“ im Jahr 1895, Türkei.

Seit Beginn des Völkermordes im Jahre 2014 ist die êzîdîsche Gemeinschaft zum Gegenstand zahlloser Diskussionen geworden. Einerseits, weil ihre Religion und Kultur den Meisten bis heute fremd sind, andererseits, weil der offensichtliche Mangel an Informationen über die Geschichte auch unter Êzîden immer wieder zu regen Diskussionen über die Identität der Êzîden führt. Vor allem junge, auf den sozialen Netzwerken aktive Êzîden und Kurden diskutieren regelmäßig über die ethnische Zugehörigkeit der Êzîden und über ihre Sprache. Oft kommt es zu gegensätzlichen, einander feindlich gesinnten Ansichten, insbesondere dann, wenn einige Êzîden auf die Bezeichnung “Êzdîkî“ als den Namen ihrer Sprachen beharren. Doch existiert diese wirklich? Dieser Frage soll im Folgenden nachgegangen werden.

Mutter- und Sakralsprache

Die Muttersprache fast aller Êzîden und zugleich êzîdîsche Sakralsprache ist die unter anderem mit dem Namen Kurmandschi (Kurmancî) bezeichnete Sprache. Nahezu alle êzîdîschen Gebetstexte, Hymnen (Qewls) usw. sind in Kurmandschi überliefert. Insofern kommt dieser Sprache für die Êzîden eine besondere Bedeutung zu.

Kurmandschi wird von Kurden als Dialekt der kurdischen Sprache betrachtet, wobei Kurden in der Regel von der Existenz nur einer kurdischen Sprache ausgehen, die in verschiedene Dialekte und Mundarten unterteilt ist. Es gibt aber auch die Auffassung, Kurmandschi sei eine von mehreren eigenständigen kurdischen Sprachen.

Insbesondere, aber nicht ausschließlich die heutigen Êzîden aus dem postsowjetischen Raum verwenden mehrheitlich die Bezeichnung “Êzd(î)kî” für ihre Sprache. Das Wort “Êzdîkî” setzt sich aus dem Wortstamm “Êz[î]dî” und dem Suffix “-kî” zusammen. Das Suffix “-kî” hat die Funktion der Adjektivierung des Wortstammes. Übersetzt bedeutet “Êzdîkî” also “Êzîdisch”. Es zeigt sich also, dass es mit “Kurmandschi” (Kurmancî), “Êzdîkî” und “Kurdisch” (kurd. “kurdî”) drei sogenannte Glossonyme, d.h. Namen dieser Sprache gibt, die verwendet werden.

Dies scheint zunächst eine völlig banale Feststellung zu sein, doch bereits hier beginnt das Problem: Es herrscht eine große Intoleranz gegenüber der Verwendung des Glossonyms “Êzdîkî” – diese Bezeichnung wird unter anderem auch von intellektuellen Kreisen der Êzîden, die mehrheitlich kurdisch-nationalistisch gesinnt sind, vehement abgelehnt. Es wird sich oft ausschweifend dagegen gewehrt, den Êzîden diese Bezeichnung für ihre Sprache einzuräumen. Die Gründe hierfür und welche gesellschaftlichen Auswüchse diese Problematik angenommen hat, sollen an dieser Stelle erstmals eingehender beleuchtet werden.

Wenn heutzutage Êzîden aus dem postsowjetischen Raum in der Öffentlichkeit das Glossonym “Êzdîkî” als Bezeichnung für ihre Sprache verwenden, kommt es oft zu ablehnenden Reaktionen nur aufgrund der Verwendung dieses Wortes. Und zwar von kurdisch-nationalistisch gesinnten Kreisen, worunter sich auch oft Êzîden befinden, die kurdisch-nationalistisch sozialisiert wurden. Sie betrachten die Wendung „Êzdîkî“ als Angriff auf die nationale Einheit der Kurden. Die aus diesen gegensätzlichen Ansichten resultierenden Streitgespräche und Auseinandersetzungen, die oft ideologisch aufgeladen geführt werden, machen eine Versachlichung des Diskurses schwer. Es kommt eine allgemeine Ablehnung zum Ausdruck, zum Beispiel durch Sätze wie: “So eine Sprache existiert nicht”, “das ist Kurdisch und nicht Êzdîkî”, “wenn ihr Êzdîkî sprechen wollt, dann sucht euch eine andere Sprache als Kurdisch, denn das ist unsere”, oder etwa spottend: “Wenn ihr “Êzdîkî” sprecht, sprechen die anderen etwa “Muslimisch”?”.

Es existieren eine Reihe solcher sich dauernd wiederholender Muster, die hier nicht abschließend dargestellt werden sollen. Komplizierter wird die Argumentation manchmal, wenn etwa auch politische Aktivisten, Journalisten und Intellektuelle – bis hin zu êzîdîschen Professoren – solche oder ähnliche ablehnende Ansichten vertreten. Andere êzîdîsche Intellektuelle haben sich aus dieser Diskussion bisher gänzlich herausgehalten, weil alleine die Beschäftigung mit diesem Thema von kurdischer Seite als Verrat oder Separatismus abgestempelt wird.

Der generelle Tenor lässt sich so zusammenfassen: Die Êzîden sollen auf eine eigene Bezeichnung ihrer Sprache zu Gunsten eines höheren Zieles, nämlich der kurdisch-nationalistischen Einheit, verzichten. Die Eigenbezeichnung der Êzîden wird als Gefahr eines bis heute sehr zerbrechlichen nationalen Gefühls unter den Kurden aufgefasst.

Gibt es nun also “Êzîdîkî” überhaupt oder handelt es sich um eine politisch und ideologisch motivierte Wortneuschöpfung? Nur durch eine eingehende Aufklärung ist ein Konsens und damit ein Ende ideologischer Auseinandersetzungen möglich.

Sprache und Glossonym

An den Auseinandersetzungen lässt sich beobachten, dass die Gegner des “Êzdîkî”-Begriffs die Sprache an sich auf der einen Seite und den Namen der Sprache (das Glossonym) auf der anderen Seite gedanklich nicht differenzieren. Den Satz “Ihr sprecht Kurdisch und nicht Êzîdîsch” kann man so verstehen, dass der Behauptung widersprochen wird, Êzîdisch sei eine andere Sprache als Kurdisch, oder so verstehen, dass der Behauptung widersprochen wird, das Glossonym, also die bloße Bezeichnung “Êzdîkî”, existiere nicht, sondern nur “Kurdisch”. Was genau behauptet oder gemeint wird, darüber wird man fast immer im Unklaren gelassen; dies wohl deshalb, weil sich der Behauptende oft selbst im Unklaren darüber ist, was er genau meint. Tatsache ist zunächst, dass “Kurmandschi” und “Êzdîkî” Glossonyme, d.h. Namen derselben Sprachvarietät sind. Ein und dieselbe Sprache kann durchaus verschiedene Glossonyme haben. Das ist nichts Ungewöhnliches. So sind etwa “Bosnisch”, “Serbisch” und “Kroatisch” verschiedene Bezeichnungen für dieselbe Sprache. In Pakistan wird die Bezeichnung Urdu, in Indien der Name Hindi für dieselbe Sprache verwendet. Das sind Beispiele, in denen voneinander verschiedene Gruppen unterschiedliche Namen für dieselbe von allen diesen Gruppen selbst gesprochene Sprache verwenden. Die Verwendung des Glossonyms “Êzdîkî” ist nicht schon deshalb “falsch”, weil andere Gruppen dieselbe Sprache sprechen und dabei für sie eine andere Bezeichnung verwenden. Es ist nicht außergewöhnlich, wenn für dieselbe Sprache verschiedene Bezeichnungen existieren.

Sprechen die Êzîden also kurdisch?

Oft wird gesagt, Êzîden sprächen “Kurdisch” oder seien “kurdischsprachig”. Weil, wie erwähnt, viele Êzîden die Bezeichnung “Êzdîkî” verwenden, lässt sich in Frage stellen, ob diese Aussage so richtig ist. Zum Beispiel wäre es sehr ungewöhnlich zu behaupten, dass Inder Urdu sprechen oder dass Pakistani Hindi sprechen. Gleiches gilt zum Beispiel bei Serben und Bosniaken hinsichtlich Serbisch und Bosnisch.

Schon die Frage, wie die Sprache “Kurdisch” zu definieren ist, insbesondere ob zum Kurdischen mehrere Sprachen oder verschiedene Dialekte nur einer Sprache gehören, und welche Sprachvarietäten in beiden Fällen einzubeziehen sind, ist nicht klar zu beantworten. Kurden selbst sind meist der Auffassung, “Kurdisch” (kurd. “kurdî) sei eine Sprache mit verschiedenen Dialekten wie etwa Kurmandschi, Sorani, Zazaki und Gorani. Wenn man aber zum Beispiel im deutsch- oder englischsprachigen Wikipedia Artikel nachliest, so ist von “kurdischen Sprachen” im Plural die Rede; in der kurmandschisprachigen Version derselben Enzyklopädie wird Kurdisch hingegen als eine Sprache mit verschiedenen Dialekten beschrieben.

Unter Sprachwissenschaftlern gibt es keinen Konsens zu der Frage, wie Sprache und Dialekt voneinander abzugrenzen sind. Die wohl am weitesten verbreitete Auffassung zur Unterscheidung von Sprache und Dialekt legt das Kriterium der gegenseitigen Verständlichkeit (mutual intelligibility) zugrunde. Dieser These nach sind alle gegenseitig verständlichen Sprachvarietäten nur Dialekte einer Sprache, und nicht gegenseitig verständliche (Gruppen von) Sprachvarietäten jeweils eigenständigen Sprachen zuzuordnen. Warum aber selbst dieses Abgrenzungskriterium nicht überzeugt und daher zu keinem gefestigten Konsens geführt hat, zeigt folgendes Problem: In einem Dialektkontinuum, d.h. in einer Kette von gegenseitig verständlichen Sprachvarietäten, könnte sich eine Varietät am Ende des Dialektkontinuums mit der angrenzenden Varietät bzw. Sprache außerhalb des Dialektkontinuums gegenseitig verständigen, ohne dass die anderen Sprachvarietäten innerhalb der Dialektkontinuums dies auch können. Somit können anhand des Kriteriums der gegenseitigen Verständlichkeit keine eindeutigen Grenzlinien gezogen werden, sondern verschiedene Grenzlinien, die je für sich Sprache und Dialekt in Bezug auf dieselbe Kette von Sprachvarietäten anders einteilen, dann aber diese einzelnen Einteilungen in Sprachen sich widersprechen. Es gibt daher kein wissenschaftlich unstrittiges Kriterium für die Abgrenzung zwischen Sprache und Dialekt. Es wird daher auch die Frage gestellt, ob die Abgrenzung überhaupt wissenschaftlich begründbar ist. Sie ist es wohl nicht. Die Abgrenzung zwischen Sprache und Dialekt erfolgt daher oft weniger aus wissenschaftlichen Gründen als vielmehr aus sozialen oder politischen Gründen. Aus gleichen Gründen kann auch die Wahl der Bezeichnung der Sprache ausfallen, z.B. wenn mit der Sprachbezeichnung eine Verbindung mit der Volkszugehörigkeit und/oder dem Heimatland hergestellt werden soll, das Glossonym dem Ethnonym und/oder dem Toponym entsprechen soll (Beispiel: Deutsch – Deutsche – Deutschland). Die Klassifizierungen sind daher künstlich und nicht natürlich.

Es ist möglich, dass eine Person, die etwa nur Plattdeutsch versteht (solche Personen gibt es in den USA, deren Vorfahren noch vor der Zeit der allgemeinen Schulpflicht emigrierten), einen Niederländer besser versteht als bairisches Deutsch. Als weiteres Beispiel kann Schwedisch, Norwegisch und Dänisch aufgeführt werden: Manchmal verstehen sich zwei Sprecher bestimmter Varietäten zweier dieser Sprachen besser als zwei Sprecher verschiedener Varietäten einer dieser Sprachen. Hier sieht man beispielhaft, dass die Klassifizierungen von Gruppen als Ethnien/Nationen mittels des Kriteriums der Sprache Konstrukte und damit künstlich und nicht durch “die Natur” der Sprache vorherbestimmt sind. Dasselbe gilt sogar für sonstige Merkmale wie das der Rasse, der Kultur, der Abstammung usw. Diese Erkenntnis ist heute in den seriösen Sozialwissenschaften anerkannt (in dem mittlerweile herrschenden konstruktivistischen Ansatz, im Gegensatz zum primordialistischen), die vielen nationalistisch-ideologischen Auffassungen widerspricht. Die bekanntesten Nationalismustheoretiker der Welt beschreiben Nationen, und damit im Falle des ethnischen Nationalismus auch Ethnien, daher als “imagined communities” (Benedict Anderson) und “contingent” (Ernest Gellner), ihre Entstehung beruhen auf “invented traditions” (Eric Hobsbawm).

Der kurdische Nationalismus beispielsweise hat ein Narrativ einer jahrtausende zurückreichenden ethnischen Kontinuität der Kurden entwickelt. Dabei werden die Êzîden als originäre Kurden (sog. “kurdên resen”) mit einer “kurdischsprachigen” Religion einbezogen, die den Islam (damit ein fremdes Element) nicht annahmen und damit die “Ursprungsreligion der Kurden” behielten. Das Narrativ einer gemeinsamen ethnischen Kontinuität ist aber rein ideologisches Konstrukt zur Legitimation eines Nationalismus. Heute gibt es aber nicht wenige Êzîden, die diesem Narrativ völlig unkritisch Glauben schenken. Hier ist beispielhaft beobachtbar, wie sich eine ethnische Selbstdefinition einer Gruppe durch ein ideologisches Narrativ, welches wenig mit der tatsächlichen Historie gemein hat, ändern lassen kann. Oder wie Ernest Renan am 11. März 1882 in seiner berühmten Rede mit dem Titel „Qu’est-ce qu’une nation?“ (Was ist eine Nation?) ausdrückt: “Das Vergessen – ich möchte fast sagen: das historische Irrtum – spielt bei der Erschaffung der Nation eine wesentliche Rolle, und daher ist der Fortschritt der historischen Studien oft eine Gefahr für die Nation.” Tatsächlich hat es in der Zeit vor dem Zusammenbruch des osmanischen Reiches, der mit dem Aufkommen des Nationalismus in der Region zusammenfällt, getrennte und jeweils eigenständige Ethnogenesen der Kurden und Êzîden gegeben, religionenüberschreitendes ethnisches Bewusstsein war dem Zeitgeist fremd, auch das osmanische Millet-System klassifizierte soziale Gruppen anhand der Religionszugehörigkeit. Es soll hier aber nicht die Ethnogenese der Êzîden anhand historisch fassbaren Tatsachen nachgezeichnet werden. Hier soll es vorwiegend um die Sprache gehen.

Im Falle der Kurden lässt sich feststellen: Obwohl sich unter ihnen die Sprecher der verschiedenen “kurdischen Dialekte”, etwa Kurmandschi, Zazaki, Sorani, Gorani, wohl in den meisten Fällen nicht ohne weiteres gegenseitig verständigen können, betrachten sie all diese Varietäten als Dialekte einer Sprache, der kurdischen Sprache. Oder man versuche Lurisch (kurd. loranî) zu klassifizieren: Eigene Sprache, kurdischer Dialekt oder persischer Dialekt? Das Kriterium der gegenseitigen Verständlichkeit ist oft nicht erfüllt. Aber die Verschiedensprachigkeit einer Gruppe schließt nicht zwingend ihren Charakter als Ethnie oder Nation aus. Es gibt Nationen mit mehr als einer Sprache, etwa die Schweiz. Aber auch Gleichsprachigkeit begründet nicht zwingend eine gemeinsame Nation. Oft haben voneinander verschiedene Nationen dieselbe Sprache. Auch wenn man also von verschiedenen kurdischen Sprachen ausgeht (was die Mehrheit der Kurden nicht tut), schließt dies nicht eine gemeinsame kurdische Nationalität aus. Andererseits ist es wiederum nicht zwingend, dass Gruppen, die mit Kurden eine gemeinsame Sprache sprechen, als der kurdischen Nation bzw. Ethnie zugehörig einzustufen sind.

Nach dem soeben Gesagten ist die Verwendung von “Êzdîkî” nicht in irgendeinem Sinne “falsch”. Und Êzdîkî kann auch nicht ohne Weiteres mit Kurdisch gleichgesetzt werden: Zum einen ist Kurdisch anhand von objektiven Kriterien nicht klar eingrenzbar (da die Abgrenzung von Sprachen und Dialekte oft subjektiver Natur sind), zum anderen können verschiedene Gruppen, die dieselbe Sprache sprechen, durchaus verschiedene Glossonyme verwenden. Als objektiv wahr lässt sich lediglich feststellen, dass mit Kurmandschi und Êzdîkî dieselbe Sprachvarietät bezeichnet werden.

Êzdîkî in der Vergangenheit und Gegenwart

Wie erwähnt, wird das Glossonym “Êzdîkî” heute fast nur noch von den Êzîden aus dem postsowjetischen Raum verwendet. Dies wirft folgende Fragen auf: Welche Glossonyme darüber hinaus haben die Êzîden im Verlauf der Geschichte bis heute verwendet? Wie ist es bei den sonstigen Êzîden gewesen?

Viele kurdische Nationalisten, unter ihnen vor allem ältere sogenannte “kurdisch-êzdische Intellektuelle” (so deren unter den übrigen Êzîden verbreitete Bezeichnung für diese Klasse), bemühten und bemühen sich unermüdlich darum, dass die Êzîden anstelle des Wortes “Êzdîkî” (Ezidisch) die Bezeichnung “Kurdî” (Kurdisch) benutzen. Vor allem seitdem in Armenien nach dem Zerfall der Sowjetunion Êzdîkî als offiziell anerkannte Minderheitensprache gilt und sogar mit staatlicher Förderung Schulbücher in “Êzdîkî” gedruckt wurden. Es gebe keine Sprache, die “Êzdîkî” heiße, so oftmals deren Credo. Dass Armenien “Êzdîkî” als Sprache anerkannt hat, sei das Werk von armenischen Nationalisten, die das kurdische Volk spalten wollten, indem sie die Êzîden von den restlichen Kurden ethnisch trennten. Und die Êzîden, die dieser Politik zustimmen, seien ungebildet, unwissend und Marionetten fremder Interessen. In dieser oder ähnlicher Art finden sich Äußerungen fast aller “kurdisch-ezidischer Intellektueller”.

Ist das wahr? Haben Armenier in den Neunzigern des 20. Jahrhunderts aus politisch-ideologischen Gründen das Glossonym “Êzdîkî” erfunden und den Êzîden untergeschoben? Dies ist ganz klar nicht der Fall. Jeder, der sich heute als teilnehmender Beobachter unter den heutigen postsowjetischen Êzîden befindet, wird feststellen, dass in deren Alltag quer durch die Gesellschaft hindurch das Wort “Êzdîkî” verwendet wird. Auch von alten Greisen. Fragt man diese, ohne ihnen gegenüber eine kurdisch-nationalistische Erwartungshaltung auszudrücken, ob auch während ihrer Kindheit “Êzdîkî” verwendet wurde, also noch lange vor der Unabhängigkeit Armeniens, werden sie es als selbstverständlich bejahen. Danach müssten auch die erwähnten “kurdisch-êzîdischen Intellektuellen” aus Armenien, die die Existenz des “Êzdîkî” verleugnen und gegen die Verwendung ankämpfen, die Bezeichnung “Êzdîkî” aus ihrer Kindheit kennen. Und das ist tatsächlich der Fall, wird aber verschwiegen. Diese verblüffende Feststellung mussten schon einige Personen machen, nachdem sie die êzîdische Gesellschaft des Kaukasus näher kennenlernten. Christliche Sekten, die nach dem Fall des eisernen Vorhanges in der ehemaligen Sowjetunion zu missionieren begangen, gaben eine “Bibel in Êzdîkî” heraus. Dass sie, um die Êzîden bekehren zu können, nicht “Kurmandschi” oder “Kurdî” wählten, hat seinen Grund darin, dass sie sich dadurch größeren Missionierungserfolg erhofften, da den Menschen “Êzdîkî” vertrauter war.

Vor diesem Hintergrund ist die Frage interessant, ob  neben “Êzdîkî” auch “Kurdî” und “Kurmancî” in der Sowjetunion verwendet wurden, in einer Zeit also, in der Êzîden das erste mal in der Geschichte in einem Staat lebten, der ihnen Bildung ermöglichte und – in ihrem Ausmaß für die Êzîden historisch beispiellos – kulturelle Teilhabe in der Muttersprache aktiv förderte. Hinterlassen wurde ein umfangreiches kulturelles Erbe, auf das heute noch zurückgegriffen wird.

Die frühe Entwicklung lässt sich anhand von Arab Shamilov (Erebê Şemo) darstellen. Ereb Shamilov stammt aus einer êzidischen Scheichfamilie (Schechobekir-Scheichs innerhalb der Qatani-Abstammungslinie) und ist historisch als der Autor des ersten Romans in Kurmandschi bekannt. Noch im Jahre 1926 schrieb Shamilov in einem Artikel in einer russischsprachigen sowjetischen Zeitung: “Zwei êzîdîsche Dörfer, Bolshoi und Maliy Mirak, haben mit dem Bau einer Schule für 80 Schüler begonnen. In der Schule wird der Unterricht in der êzîdîschen Sprache erfolgen.” Arab Shamilov, der Autor des ersten Kurmandschi-Romans der Geschichte spricht hier von einer “êzîdîschen Sprache”. In späteren Jahren, und dann fortlaufend bis zum Ende der Sowjetunion, verschwand die Sprachbezeichnung “Êzîdîsch” aus der Öffentlichkeit, Êzîden selbst verwendeten nach außen hin “Kurmandschi”. Der Grund, warum in dieser Periode die Êzîden der Sowjetunion untereinander die Bezeichnung “Êzdîkî” verwendeten, nach außen hin aber nicht mehr, ist mit Stalins Nationalitätenpolitik, die in den 1930er Jahren implementiert wurde, zu erklären.

Nachdem Stalin von Lenin beauftragt wurde, die Nationalitätenfrage in der Sowjetunion zu untersuchen, schrieb Stalin 1913, eine gemeinsame Sprache sei charakteristisches Merkmal einer Nation. Er erwähnt gleichwohl, dass verschiedene Nationen dieselbe Sprache haben können. Demnach müssten nach ihm Êzîden und Kurden nicht notwendig dieselbe Ethnie bilden. Die anti-religiöse Tendenz seiner sozialistischen Ideologie aber lässt darauf schließen, dass für ihn die Religionszugehörigkeit kein ethnien- bzw. nationenbegründendes Kriterium war. Zwar akzeptierte er das Recht auf nationale Selbstbestimmung, wie aber Nation zu definieren war, sollte von oben so bestimmt werden, wie es dem Sozialismus am zweckmäßigsten war. In dieser Definition hatte die Religionszugehörigkeit als Merkmal keinen Platz. Ethno-religiöse Identitäten, und damit auch Glossonyme mit Bezug zu einer ethno-religiösen Identität waren danach unerwünscht. Das führte zum Verschwinden von “Êzdîkî” als Glossonym in der Öffentlichkeit, zugunsten von Kurmandschi bzw. Kurdisch. Diese Veränderungen der politischen Umstände scheinen auch einen Einfluss auf Arab Shamilov und spätere Autoren gehabt zu haben, nach 1930 verwendet auch er nicht mehr “Êzîdisch”. Die Situation änderte sich schlagartig nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, dem Aufleben des armenischen Nationalismus und der Unabhängigkeit Armeniens.

Ein weiteres mal änderten sich die politischen Umstände, die Einfluss auf die Êzîden hatten und bis heute haben. Muslimische Kurden waren in Armenien nicht mehr willkommen, da Armenien in einem kriegerischen Konflikt um die Region Berg-Karabach gegen Aserbaidschan stand und sich vor der Loyalität der muslimischen Kurden mit den Aserbaidschanern vor allem aufgrund der gemeinsamen Religion des Islam fürchtete und die Armenier die muslimischen Kurden als Beteiligte an der Vollstreckung des Völkermordes an den Armeniern um 1915 in Erinnerung hatten, so gut wie alle verließen Armenien. Weiterhin standen sich nunmehr Ideologismen des armenischen und kurdischen Nationalismus konkurrierend gegenüber. Was für Armenier “West-Armenien” ist, ist für Kurden “Nord-Kurdistan”. Aus diesen allen Gründen existierte die Neigung in Armenien, den “kurdischen Faktor” in Armenien möglichst zu schwächen. Wozu auch die Politik einer separaten êzîdischen Ethnie beitrug. Nachdem die Nationalitätenpolitk der Sowjets und der politische Aktivismus der Kurden im 20. Jahrhundert die Êzîden in die eine Richtung – die der Kurdisierung – zu beeinflussen versuchte, gab es nunmehr auch eine politische Kraft, die die Êzîden in die andere Richtung zu beeinflussen versuchte. Diese Situation führte zu erheblichen Spannungen innerhalb der êzîdischen Gemeinschaft aus Armenien, die teils gewaltsame Formen annahm. Eine intellektuelle kurdisch-nationalistische Klasse von Êzîden, sozialisiert in der Sowjetunion, sah das Vermächtnis ihrer Lebensleistung, die dem kurdischen Nationalismus gewidmet war, in Gefahr, wenn die Êzîden sich nicht mehr als Kurden identifizierten. Armenien aber anerkannte “Êzdîkî” als offizielle Minderheitensprache, daneben aber auch “Kurdisch”.

Es ist anzumerken, dass beispielsweise in Irakisch-Kurdistan die Kurdisierungspolitik gegenüber den Êzîden viel radikaler verlief und verläuft als die armenische Politik, die nicht auf Zwang, sondern lediglich auf proaktive Anerkennungspolitik beruhte. Heutige kurdische Medien vor allem im Nordirak wie Rudaw oder Kurdistan24 versuchen fortwährend den Begriff „Êzîden“ kurdisch-nationalistisch aufzuladen um eine Suggestionswirkung zu erzielen, fast nie wird über Êzîden berichtet, ohne gleichzeitig auszudrücken, dass sie Kurden seien. Welche Folgen es haben kann, wenn Êzîden im Nordirak sich nicht als Kurden definieren wollen, kann man in einem Human-Rights-Watch-Bericht von 2009 lesen: Zwei Mitglieder der ezidischen Partei ISLAH, welche eine eigenständige ezidische Identität propagiert, wurden von kurdischen Sicherheitskräften (Asayiş) gefasst und im Verhör gefoltert. Einer von ihnen wurde während des Verhörs gefragt “Welche ist deine Sprache?”, woraufhin er antwortete “Êzîdîsch”. Ihm wurde erwidert: “Nein, Êzîden haben keine Sprache, sie sprechen Kurdisch”. Zur Strafe wurde er abgeführt und weiter gefoltert (Siehe Link).

Auch die Wissenschaft ist in diesem Kontext der Identitätspolitik nicht ideologiefrei. In Armenien verwenden Orientalisten das Wort “Êzdîkî”, was vielen kurdischen Autoren ein Dorn im Auge ist. Westliche Wissenschaftler hingegen verwenden das Wort “Êzdîkî” nie und beschreiben die Êzîden immer als “kurdisch”-sprachig. Das mag wohl daran liegen, dass westliche Wissenschaftler bei ihren Feldforschungen vorwiegend mit kurdisch-nationalistisch sozialisierten Personen in Kontakt kamen, sie somit unter Einfluss des kurdischen Nationalismus standen, und dies bis heute der Fall zu sein scheint. Beiden Seiten sind hier Vorwürfe zu machen, da Aufgabe von Wissenschaftlern hier nur sein kann, zu erkennen, wie Êzîden wirklich ihre Sprachen bezeichnen, wie sie sich selbst identifizieren, und gerade nicht, wie sie fremd dargestellt werden oder es dem eigenen Narrativ zuträglicher ist.

Heute ist das Glossonym “Êzdîkî” vor allem unter den Êzîden aus der ehemaligen Sowjetunion gebräuchlich, daneben gewinnt diese Bezeichnung auch in der ezidischen Diaspora in Deutschland sowie in einigen Teilen ihrer Siedlungsgebiete in Irak an Popularität. Doch interessant ist, dass Êzîden der Vergangenheit, die nicht Vorfahren der Sowjet-Êzîden sind, ebenfalls dieses Glossonym verwendeten. Der Vorwurf, die Êzîden hätten zur ethnischen Differenzierung zu Kurden den Begriff “Êzdîkî” erfunden und dieser sei vom armensichen Staat gefördert wurden, läuft ad acta. Der Anthropologe Ernest Chantre hat während seiner Forschungsreisen im Jahre 1895 Êzîden in Birecik in der heutigen Türkei interviewt. Darüber berichtet er wie folgt (übersetzt aus dem Französischen):

“Sie beide [Êzîdî und Kurden, Anm.] sprechen “Kourmandji”. Wobei die Êzîden ihre Sprache als “zyman e ezda” (die Sprache der Êzîden”) bezeichnen, und sie behaupten, dass es die Kurden sind, die ihre Sprache sprechen, und nicht sie diejenigen sind, die die Sprache der Kurden sprechen.”

(„Les uns et les autres parlent le «Kourmandji». Quoique les Yézidi appellent leur langue «zyman e ezda» (langue des Yézidi ) et prétendent que ce sont les Kurdes qui parlent leur langue, et non pas eux qui parlent la langue des Kurdes.“ (Ernest Chantre, „Notes ethnologiques sur les Yésidi“, 1895))

Es existierten also auch Êzîden außerhalb des armensichen Einflussgebietes, die lange zuvor für die eigene Sprache nicht einmal die Bezeichnung “Kurmandschi” verwenden wollten und lieber von “der Sprache der Êzîden ” sprachen. Es ist nicht verwunderlich, dass das oben erwähnte nationalistische Narrativ solche Quellen nicht beachtet. Und auch die Wissenschaft hat bis heute solche Quellen – anders lässt es sich nicht erklären – bewusst unterschlagen.

Gewiss ist aber auch, dass viele Êzîden die Bezeichnung “Kurmandschi” verwendeten und immer noch verwenden. Bei den Kurden und Êzîden gleichermaßen gilt: Die Verwendung von “Kurdî” (Kurdisch) wurde erst in den letzten Jahrzehnten, vor allem durch kurdische Fernsehsender mit nationalistischer Agenda, gefördert – aus heutiger Sicht sehr erfolgreich. Die Verwendung von “Kurmandschi” war früher geläufiger.  Heute wird Kurmandschi von Kurden als ein Dialekt der kurdischen Sprache aufgefasst, die noch viele andere Dialekte wie “Sorani” oder gar “Zazaki” umfasse. Auch wenn die Êzîden früher “kurmancî” verwendeten, zwischen den Wörtern “kurmancî” und “kurdî” besteht kein nachweisbarer etymologischer Zusammenhang. Versuche, einen solchen Zusammenhang herzustellen, führten bisher zu verschiedenen, teils sich widersprechenden Theorien. Eine Theorie (MacKanzie) besagt, “kurmanc” (Kurmandsche) sei eine Zusammensetzung aus “Kurd” für Kurde und “manc” für Meder. Eine andere Theorie behauptet, “Kurmancî” leite sich vom Namen der Stadt Kermanschah (kurd. kirmanşan) ab. Nichtsdestotrotz verwenden heute manchmal auch Êzîden das Wort “Kurdî”, wenn es gegenüber Fremden dem Verständnis dienlicher ist.

Interessant ist an dieser Stelle auch die Tatsache, dass bis heute von einem großen Teil der Êzîden der Begriff “Kurmanc” ausschließlich als Bezeichnung für muslimische Kurden verwendet wird. Als Kurmanc bezeichnen sich vor allem kurmancî-sprechende Kurden in der Türkei und Syrien. Dieses Endonym (Selbstbezeichnung) wird aber bis heute von Êzîden, obwohl viele von ihnen ihre Sprache selbst als Kurmancî und sich selbst als Kurden definieren und mit muslimischen Kurden im selben Gebiet lebten, ausschließlich als differierendes Merkmal benutzt. Dies hat historische, ethno-religiöse Gründe, die heute kaum noch im Bewusstsein gegenwärtig sind.

Bezeichnend ist auch, dass heutige Êzîden, die kurdisch-nationalistisch sozialisiert wurden, sich nicht gegen die für Êzîden historisch relativ neue Eigenbezeichnung “kurdî” wenden, aber gegen die historisch länger verwendete Selbstbezeichnung “êzdîkî”, wobei sie argumentieren, dass “unsere Sprache schon immer “kurdî” war und “êzdîkî” neu erfunden sei, um die Kurden zu spalten”, also fast das Gegenteil von dem behaupten, was wahr ist, und das mit einer verblüffenden Überzeugung. “Êzdîkî” solle nicht verwendet werden, stattdessen “Kurdî” und alle sollen sich als Kurden identifizieren, schließlich sprächen die Muslime auch nicht “Muslimisch”. Tatsache ist, das Sprachbezeichnung keinen Naturgesetzen oder Logik folgen. Natürlich ist es denkmöglich, eine Sprache „Muslimisch“ zu nennen, auch wenn es eine solche wohl nirgendwo gibt. Aber daraus, wie andere es machen oder nicht machen, folgt keine Notwendigkeit, es ebenso zu machen oder eben nicht. Es gibt aber zum Beispiel “Yiddish“, was als Glossonym von Juden verwendet wird und übersetzt “Jüdisch” bedeutet. „Êzdîkî“ ist damit kein Einzelfall. Es spielt hier wohl eine Rolle, dass der Islam und das Christentum Religionen mit Universalanspruch und starker Verbreitung sind, daher bei der Sprachenvielfalt ein Glossonym mit Entlehnung aus der Religionsbezeichnung keine Unterscheidungsfähigkeit bei Sprachen zur Folge hätte. Das ist bei Juden und Êzîden aber anders.

Vor diesem Hintergrund ist es passend, hier zwei  Beispiele zu veranschaulichen, um zu sehen, wie versucht wird, eine nationalistisches Narrativ zu konstruieren. Arab Shamilov (Êrebê Shemo), der Autor des ersten kurmandschisprachigen Roman, gab diesem Roman den Titel “Shivane kurmanca”, was übersetzt werden kann mit “Der Hirte der Kurmandschen”. Diese Bezeichnung gefiel einigen kurdischen Nationalisten nicht. Denn wenn “der erste kurdische Roman der Geschichte” nur von “Kurmandschen” und nicht von “Kurden” spricht, lässt sich dieser Roman als nationales Symbol weniger nützlich zur Legitimation des kurdischen Nationalismus machen. Also druckte man später einfach neue Auflagen dieses Buches mit dem Titel “Shivane kurda” (Der Hirte der Kurden). Ein anderes Beispiel: Das “Folklorê kurmanca” (Die Folklore der Kurmadschen) von Heciye Cindî wurde einfach umbenannt in “Folklorê kurda” (Die Folklore der Kurden).

Es drängt sich die Frage auf, warum sogar gewisse Intellektuelle und politisch aktive “ezidische Kurden” so vehement das Glossonym “Êzdîkî” bekämpfen. Obwohl sogar einige von ihnen, nämlich die aus der ehemaligen Sowjetunion, es – was sie selbst nicht zugeben – aus ihrer eigenen Kindheit mit der Bezeichnung vertraut sein müssen. Der Grund ist deren verinnerlichte kurdisch-nationalistische Ideologie. Selbst ideologisiert streben sie nach Ideologisierung anderer, Ideologie zielt auf die Veränderung des Willens anderer, in diesem Fall die Förderung eines kurdischen Nationalgefühls durch Identitätspolitik in Form von Sprachpolitik. Dass man andere aber nicht dazu zwingen kann, wird ausgeblendet. Durch ihre nationalistisch-ideologische Verblendung ist ihnen der Zugang an objektiver Erkenntnis versperrt. Sie können oder wollen nicht akzeptieren, dass Êzîden die Bezeichnung “Êzdîkî” verwenden, weil es nur “Kurdî” geben solle. Deshalb seien jene Êzîden dumm, ungebildet, unwissend und Marionetten der Unterdrücker des kurdischen Volkes und somit Volksverräter. Sie selbst dagegen betrachten sich als die intellektuelle Elite. In Wahrheit führte diese ideologische Verblendung zu faschistoiden Tendenzen und Unvernunft. Nicht ein einziger kurdisch-nationalistischer Êzîden hat sich zum Beispiel gegen die Folterungen von êzidischen Aktivisten, über die Human Rights Watch berichtete, ausgesprochen, weil sie die gleiche nationalistische Doktrin vertreten: Êzîden seien Kurden und sprechen Kurdisch. Sie sind reine nationalistische Ideologen und nationalismustheoretisch und anthropologisch fast völlig unwissend und ungebildet. Jüngere, aufgeschlossenere Generationen der Êzîden haben für diese Personen zunehmend nur Unverständnis übrig und betrachten sie als tragische Figuren in der êzîdischen Geschichte.

Es ist teils verblüffend, mit welcher Dynamik heute besonders intellektuelle Kreise der Êzîden versuchen die Geschichte ihrer eigenen Vorfahren zugunsten scheinbar nationalistischer Ziele entweder zu verzerren oder sogar ganz zu leugnen, umzudeuten und damit zu verfälschen.  Also gegen ein Erbe, gegen eine Identität ankämpfen, für das die Êzîden bis heute mit ihrem Leben bezahlen, wie die Ereignisse im Jahr 2014 aufs Neue gezeigt haben.

Quelle:

© ÊzîdîPress, 12. September 2018

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